DIE EIBE

  

Ihre Zeit beginnt mit dem 11. Neumond im Jahr. Dieser Neumond ist der Mond der Bäume.

Alle ihre Teile sind, bis auf das rote Fruchtfleisch hochgiftig. Sie gilt damit als Hüterin von Tod und Leben, als Schwellenhüterin und damit trifft man sie häufig auf Friedhöfen an. Sie bewacht die Schwelle in das Totenreich, zurückgebliebene Seelen finden häufig in den Eiben noch eine Zeitlang eine Herberge.

Der November ist der Beginn der dunklen Zeit, die Natur zieht sich zurück und wir gedenken unserer Verstorbenen und Ahnen, beginnend mit dem ersten Tag – Allerheiligen.

Kurze Sonnentage zwischen Nebelschwaden und nasskalten Tagen lassen an die lichtvolle Zeit des vergangenen Jahres erinnern, die erst mit der Wintersonnenwende zurückkehren wird.

Eiben wachsen sehr langsam und das über lange Jahre gespeicherte Wissen ist ein Sinnbild für Geduld und Ewigkeit. Sie sind weise und ein geduldiger Beobachter und bereit, auch das Wissen der Menschen anzunehmen, wenn man sich auf sie einlässt.

Für eine Meditation unter einer Eibe muss man viel Zeit mitbringen, aber sie ist auch ein kraftvoller Begleiter und Lehrer. 

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