DER AHORN
Seine Zeit ist der Oktober. Wir kennen seine Früchte, Flügel, die wir uns als Kinder auf die Nase klebten. Im Herbst leuchtet er in allen Rot- Orange- und Gelbtönen und läutet damit den "Goldenen Herbst" oder den auf dem Nordamerikanischen Kontinent bekannten "Indian Summer" ein. Diese Farben bringen die Landschaft zum Leuchten und schenken noch einmal Kraft und Energie. In ihnen findet sich das Licht der Sonne aus dem Sommer wieder, bevor der Winter Einzug hält.
Er ist, neben der Birke, einer der ersten, der brachliegendes Land erobert und innerhalb kürzester Zeit einen kleinen Wald erzeugt. Dabei bleibt er jedoch noch immer licht und zeigt sich von seiner heiteren, fröhlichen Seite. Er zeugt von einem Mangel an Ernsthaftigkeit. So kann auch sein Charakter beschrieben werden - sehr individuell, fröhlich anmutig und voller Leichtigkeit und Harmonie. Lustige Schatten tanzen über den Boden, seine Äste sind beweglich und bewegen sich im Wind (wie ein Luftikus).
Damit kann er wohl depressive Menschen trösten.
Er ist das Wahrzeichen Kanadas und aus ihm fertigt man den schmackhaften Ahornsaft. Der hier in Europa vorhandene Art ist meist der Feld-/ und Spitzahorn. Ansonsten ist er hauptsächlich in Nordamerika und in Asien heimisch.
Er ist als Hausbaum bekannt. Insbesondere Türschwellen aus Ahornholz boten Schutz vor den (bösen) Hexen und Zauberern, die sich nicht über eine solche Schwelle trauten, sie zu übertreten. Sein Holz ist weich und wird gerne für den Möbelbau verwendet.
An seinem Stamm zu verharren, zu meditieren, lässt er gerne zu. Sei freundschaftlich zu ihm, dann wird er es dir mit tiefgehenden Erfahrungen danken. War er verstimmt, konnte das auch Unheil bringen. Deshalb bringe den Baumgeistern ein Opfer: sie mögen Bier!
Probiere es aus (nicht nur das Bier, sondern den Kontakt zu diesem herrlichen Baum).